Ratgeber für Ihre Unternehmensnachfolge
Damit sich bei einer Betriebsübernahme für beide Parteien eine nachhaltige Win-Win Situation ergibt, müssen zahlreiche wichtige Aspekte berücksichtigt werden – unter anderem die erforderlichen Voraussetzungen und Finanzierungsmöglichkeiten.
Faktoren für Ihre erfolgreiche Betriebsnachfolge:
Wer den Schritt in die Selbstständigkeit plant, kann in der Unternehmensnachfolge/Betriebsnachfolge eine attraktive Alternative zur Neugründung finden. Eine Übernahme kann anfangs die Umsetzung eigener Ideen erschweren, bietet aber die wertvolle Möglichkeit, ein etabliertes Unternehmen mit neuen und kreativen Ansätzen weiterzuentwickeln. Die Herausforderungen und Besonderheiten einer Unternehmensnachfolge sind stets individuell und lassen sich nicht durch ein Standardverfahren abwickeln.
Neben den branchenspezifischen Aspekten, die bei der Übernahme zu jeweils zu klären sind, kann eine gut strukturierte Checkliste dabei helfen, den Überblick zu bewahren und den Übergabeprozess effizient zu gestalten.
In dieser Einführung haben wir die wichtigsten Schritte und Überlegungen in einer Checkliste zusammengefasst und erläutern, worauf Sie bei der Unternehmensübernahme besonders achten sollten.
Checkliste für Unternehmensnachfolge:
1. Unternehmensfindung:
....gelingt am besten mit einem eigenen Inserat mit Text und Bild
Potenzielle Nachfolgerinnen und Nachfolger sollten sich folgende Fragen stellen:
✓ Welche Rechtsform sollte mein künftiges Unternehmen haben?
✓ Sind alle Voraussetzungen für die Übernahme erfüllt (z. B. Erhalt des Gewerberechts)?
✓ Habe ich ausreichend kaufmännische Kenntnisse?
✓ Verfüge ich über Führungserfahrung?
Wichtige Fragen von Nachfolgenden
an das potenzielle Unternehmen:
✓ In welcher Branche ist das Unternehmen tätig?
✓ Wo befindet sich der Standort?
✓ Wie ist die Reputation des Unternehmens?
✓ Ist die Firma im Handelsregister eingetragen?
✓ Warum und seit wann wird eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger gesucht?
2. Status quo des Betriebes:
✓ Wie sehen die Jahresabschlüsse, Bilanzen und Gewinne der letzten drei Jahre aus und wie ist die aktuelle Unternehmensbewertung?
✓ Wie positioniert sich das Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz und anderen Wettbewerbern in der Branche?
✓ Wie groß ist der Kundenstamm? Wie hoch ist die durchschnittliche Zahlungsbereitschaft der Kunden? Gibt es eine Abhängigkeit von bestimmten Kunden?
✓ Verfügt das Unternehmen über eigene Büros und Betriebsräume, oder besteht ein Mietvertrag? Sind die Gebäude sanierungsbedürftig und/ oder gibt es Potenzial für Erweiterungen? ✓ Liegen alle relevanten Informationen vor, wie z. B. zu Haftungsrisiken, offenen Verbindlichkeiten, langfristigen Verträgen (Miet- oder Lieferverträge), laufenden Lizenzen usw.? Werden alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten?
✓ Verfügt das Unternehmen über alle erforderlichen (Pflicht-)Versicherungen, wie etwa eine Betriebshaftpflichtversicherung? 3. Mitarbeitende:
✓ Sollen alle Mitarbeitenden auch langfristig im Unternehmen bleiben?
✓ Wie ist das Betriebsklima einzuschätzen?
✓ Werden alle erforderlichen Arbeitsschutzvorschriften (wie Brandschutz und Arbeitsstättenverordnung) eingehalten?
✓ Plant die aktuelle Inhaberin oder der aktuelle Inhaber, auch nach der Übergabe weiterhin im Unternehmen tätig zu sein?
4. Finanzierung:
✓ Wie hoch ist der Kaufpreis (basierend auf der Unternehmensbewertung) und welche Vermögenswerte sind darin enthalten?
✓ Welcher Kapitalbedarf ergibt sich aus der Kapitalbedarfsplanung für die kommenden Jahre?
✓ Wie viel Eigenkapital steht zur Verfügung, und wie viel muss noch aufgebracht werden? Wurde für das Gespräch mit der Bank bereits ein Businessplan mit detaillierten Umsatz- und Ertragsprognosen erstellt?
✓ Gibt es Möglichkeiten, Fördermittel oder Finanzierungen in Anspruch zu nehmen? Die Bürgschaftsbanken unterstützen Sie deutschlandweit bei der Finanzierung Ihrer Unternehmensnachfolge und bieten Sicherheiten in Form von Bürgschaften.